21.09.2023

Bürgerteller an Dagmar und Jürgen Garschke

Bürgermeister Mors überreicht den Bürgerteller an das Ehepaar Garschke.
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Bürgermeister Mors überreicht den Bürgerteller an das Ehepaar Garschke.

Rund 270 Bürger*innen konnte Bürgermeister Mors am Klemenzenfestmontag in der Seeblickhalle willkommen heißen. Im Mittelpunkt stand die Ehrung von Dagmar und Jürgen Garschke mit dem Bürgerteller der Gemeinde Steißlingen.

Sie wurden als ehrenamtlich und langjährig sehr engagiertes Ehepaar gewürdigt, das sich in vielfältiger Weise für die Gemeinde Steißlingen und ihre Bürger*innen eingebracht hat.

Dagmar Garschke ist in Steißlingen geboren. Als Ur-Steißlingerin hat sie die Gemeinde von Kindesbeinen an erlebt und kennt Steißlingen daher hautnah. Sie hat in den letzten Jahrzehnten in vielerlei Art und Weise den TC und den TuS gestaltet und mitgeprägt. So kümmert sie sich beispielsweise seit 33 Jahren gemeinsam mit anderen Helferinnen um das jährlich stattfindende TC-Jugendturnier.

Im Jahr 1976 trat Dagmar Garschke in den TuS Steißlingen ein und hat sich seither in die Vereinsarbeit eingebracht. So war sie jahrelang als Übungsleiterin im Kinder- und Jugendbereich für das Kinderturnen zuständig. Von 1999-2008 leitete sie den Bereich „Erwachsenenturnen“ und war in dieser Zeit für die komplette Organisation, wie die Planung der Übungsleitereinsätze, der Hallen- und Budgetplanung, etc. verantwortlich. Als 2. Abteilungsleiterin des Bereichs Turnen war sie mehr als 20 Jahre zusammen mit Jochen Stocker ein quasi perfektes Team bei der Organisation der gesamten Abläufe und der Vorbereitung vieler Veranstaltungen, wie z.B. dem Hegau-Bodensee-Turngau 2022 mit über 500 Kindern. Völlig zu Recht wurde Dagmar Garschke deshalb schon 2014 zum Ehrenmitglied des TuS ernannt und erhielt 2016 die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg.

Jürgen Garschke wuchs zunächst in Watterdingen auf und kam 1968 mit seiner Mutter nach Steißlingen. Spielte er zunächst trotz des Umzugs weiterhin Fußball beim SV Watterdingen, änderte sich dies mit seinem Eintritt in die Abt. Fußball des TuS Steißlingen.  Sofort nach Eintritt bei den Fußballern übernahm er Verantwortung. Er war Gründungsmitglied des FC Steißlingen im Jahr 1976, half beim Clubheimbau, war von 1973 bis 1977 Schriftführer, von 1983 bis 1986 Betreuer der ersten Mannschaft und danach vieler Jugendteams, von 1984 bis 1990 Spielausschussvorsitzender, von 1992 bis 1998 1. Vorsitzender (Präsident) und 1999 Gründungsmitglied des Fördervereins und seither „ewiger Kassier“. Jürgen Garschke hat alle Vereinsehrungen des FC Steißlingen erhalten und ist seit 2004 Ehrenmitglied.

Damit jedoch nicht genug. Jürgen Garschke war ab 1994 20 Jahre aktives und pflichtbewusstes Mitglied des Gemeinderats. Als SPD-Mitglied engagierte er sich insbesondere im Verwaltungs- und Finanzausschuss und im Werkausschuss. Für seine ehrenamtliche Tätigkeit im Gemeinderat wurde er 2014 durch den Gemeindetag Baden-Württemberg geehrt.

Zusammen ist das Ehepaar Garschke auch seit mehreren Jahren im Helianthum aktiv und bereichert dort den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner. Dagmar Garschke war zudem seit 2010 bis vor kurzem Heimfürsprecherin und setzte sich in dieser Funktion für die Belange und Interessen der Senior*innen ein.

In ihrer Dankesrede riefen Dagmar und Jürgen Garschke die Anwesenden, vor allem die jungen Leute auf, sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl und die Mitbürger*innen zu engagieren: „Man tut Gutes von Herzen und schenkt Unterstützung dort, wo sie gebraucht wird. Setzen Sie Ihre Zeit, Ihr Können und Ihre Energie ein, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Reich wird man damit im materiellen Sinne nicht, jedoch bekommt man ganz viel Dankbarkeit zurück geschenkt“.

 

Bürgerrede

Die Bürgerrede gehört zum festen Bestandteil des Bürgertages. Mit dem zur Ehrung passenden Thema „Historische Anmerkungen zum Ehrenamt in Steißlingen“ hat der ehemalige Kreisarchivar und langjährige Vorsitzende des Hegau-Geschichtsvereins, Wolfgang Kramer mit einer kurzweiligen und amüsanten Bürgerrede viel Interesse im Publikum erzeugt und sorgte immer wieder für ein Lachen auf den Gesichtern der Zuhörer.

Er berichtet von den ehrenamtlichen Tätigkeiten aus der Zeit der Antike, wo es bei den Römern und Griechen bereits für jeden freien Mann ein ungeschriebenes Gesetz war, sich für das Gemeinwesen einzusetzen und sich z. B. für öffentliche Ämter aufstellen lässt.

Auch Wolfgang Kramer forderte am Ende seiner Rede alle Anwesenden auf, sich nicht ins Privatleben zurückzuziehen, sondern sich zu engagieren und ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten in die Gemeinschaft einzubringen.