Pädagogisches Konzept der Familiengruppen

In unserem schönen, hellen und modernen Familienzentrum bieten wir bis zu 30 Plätze für 1-6jährige Kinder in zwei Familiengruppen mit unterschiedlichen Betreuungszeiten an, um dem Bedarf heutiger Familien gerecht zu werden.

Unsere Familiengruppen bestehen aus jeweils max.  15 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren. Diese Altersmischung entspricht dem Leben und bietet den Kindern eine Vielzahl von Chancen und Möglichkeiten im täglichen Miteinander.

Dies soll auch der Name „Die Regenbogengruppen“ ausdrücken. Der „Regenbogen“ besteht aus sechs ineinanderfließende Farben. Jede Farbe spiegelt eine Jahrgangsgruppe innerhalb dieser beiden im Verbund arbeitenden Gruppen wieder. Der Regenbogen steht weiterhin symbolisch dafür, dass wir alle unterschiedlich, einzigartig und wunderbar, jedoch nur gemeinsam vollkommen und verbunden sind.

Ältere Kinder lernen durch Wissensweitergabe und Wiederholung. Sie üben Empathie, indem sie rücksichtsvoll und hilfsbereit gegenüber Jüngeren sind, Trost und emotionale Unterstützung bieten. Jüngere Kinder profitieren durch die Interaktion mit den Älteren und erfahren durch deren Vorbild unter anderem sprachliche und motorische Entwicklungsanreize sowie Modelle der Konfliktlösung.

Geschwister finden gemeinsame Zeit, die sie sonst in getrennten Gruppen oft nicht erleben und Einzelkinder können geschwisterähnliche Erfahrungen machen.

Durch den längeren Verbleib in der Familiengruppe entwickelt sich ein noch stärkeres Gemeinschaftsgefühl, die Kinder können langsamer in neue Rollen hineinwachsen und erleben über längere Zeit konstante Bezugspersonen.

Die Bedürfnisse der Kinder sind durch die große Alterspanne jedoch sehr unterschiedlich. Diese Herausforderung begleiten wir intensiv durch einen hierfür angepassten Personalschlüssel, durch die Beobachtung und eine individuelle Förderung der Kinder.

Mit dem bewusst gewählten Konzept der „Offenen Arbeit“ wollen wir den insgesamt dreißig Kindern ermöglichen, Freunde in ihrem Alter zu finden und in Kleingruppen altersentsprechend gefördert zu werden.

Die Kleinsten werden sich zu Anfang eher in der Nähe der Bezugserzieherin aufhalten, welche die nötige Geborgenheit gibt. Mit wachsendem Interesse und der gewonnenen Sicherheit erobern sich die Kinder nach und nach die Räumlichkeiten. Die Nutzung beider Gruppen-und Nebenräumen bietet die Chance für jedes Alter mit großer Sorgfalt ausgewählte Materialien in verschiedenen Bildungsbereichen anzubieten, welche die Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützen. Während des Freispiels können die Kinder innerhalb der ihnen bekannten Regeln frei entscheiden, welche Bereiche sie nutzen wollen. Das pädagogische Fachpersonal unterstützt und begleitet die Kinder altersentsprechend in ihren Entscheidungen.

Unser pädagogisches Konzept mit seiner Angebotsvielfalt gewährleistet die Erfüllung des Orientierungsplans für Bildung und Erziehung in Baden-Württemberg.

 

Partizipation des Kindes

Wir trauen den Kindern etwas zu, beteiligen und ermöglichen ihnen, ihre Interessen und Wünsche dort einzubringen, wo es um ihre eigenen Belange und Bedürfnisse geht!

Bei den Jüngsten beginnt dieser Prozess durch die Wahrnehmung. An der Mimik, Gestik dem Schreien oder Lachen ist für uns meist klar zu erkennen, was das Kind gerade möchte oder braucht.

Die Unterstützung bei elementaren Entwicklungsschritten, beim Verrichten von Alltagsabläufen, wie z. B. das alleinige Krabbeln in einen anderen Raum, das benutzen von Geschirr das kaputtgehen kann, stärkt das Kind in seinem Selbstbewusstsein.

Ältere Kinder können in der Kinderkonferenz/im Morgenkreis ihre Themen, Fragen, Ideen, Sorgen und Nöte einbringen. Die Gruppe kann die Themen aufgreifen, diskutieren und daraus Neues entwickeln.

Das Freispiel bietet dem Entwicklungsstand entsprechend die Möglichkeit, eigene zeitliche Spielabläufe, die Auswahl der Spielpartner- und Räume für sich selbst zu entscheiden.

Bei der Raumgestaltung, der Materialauswahl oder der Angebots-und Projektplanung werden die Kinder befragt und die Interessen mit einbezogen.

Erstes, beobachtetes „Alleinsein“ können die älteren Kinder in den Bewegungsräumen oder im Garten üben, Voraussetzung ist das Kennen und Einhalten der allgemeingültigen Regeln.

Somit verstehen wir uns als Gemeinschaft, in der es innerhalb eines vorgegebenen Rahmens gilt, Meinungen zu hören und den Alltag daraufhin demokratisch zu gestalten.

 

Förderung der Sprachentwicklung

 Sprache ist wichtig, um sich im Alltag zurechtzufinden. Sprechen, verstehen und verstanden werden – das sind wichtige Erfahrungen im Leben des Kindes und ein Baustein seiner ganzheitlichen Entwicklung. Durch gegenseitiges Hinhören, Hinsehen und Austauschen wird Sprache lebendig.

Durch vielseitige Erfahrungen, durch Raum für Erkundungen und Fragen wecken wir bei den Kindern Lust auf Sprache.

Durch Benennen von verschiedensten Gegenständen, sprachliches Begleiten von Alltagssituationen, Singen von Liedern, Einüben von Fingerspielen, Reimen und Gedichten, gemeinsames Betrachten von Bilderbüchern, Erzählen von Geschichten und Erlebnissen werden die Kinder ermutigt und gefordert, bereits Gelerntes anzuwenden und neue Worte zu entdecken. Hierbei spielt die Vorbildfunktion der Erzieherin und die der sprachlich bereits fortgeschrittenen Kinder eine große Rolle.

Kinder ab vier Jahren mit erhöhtem Sprachförderbedarf haben die Möglichkeit, wöchentlich an SBS-Stunden teilzunehmen (Sprechen- Bewegen- Singen). Das Programm wird im „Tandem“ von einer Erzieherin und einer Musikschullehrkraft durchgeführt, so dass Inhalte in den Alltag miteinfließen können.

 

Sauberkeitserziehung/Hygiene

Beim Umgang mit Kleinkindern kommt der Wickelsituation eine besondere Bedeutung zu, da dies eine sehr intime Situation ist, die Vertrauen von Seiten des Kindes sowie liebevolle Zugewandtheit seitens der päd. Fachkraft fordert. Die Kinder erfahren Zuwendung und vielfältige Sinneseindrücke. Die Kinder werden nach Bedarf gewickelt.

Unter Sauberkeitserziehung verstehen wir jedoch nicht nur das Wickeln und die Hinführung zum selbständigen Benutzen der Toilette, sondern auch die Körperpflege, wie z.B. das Anhalten der Kinder zum selbständigen Hände- bzw. Gesicht waschen. Wickel- und Pflegeutensilien sind von zu Hause mitzubringen.

Wir unterstützen kontinuierlich das Bedürfnis selbständig und groß zu werden. Zeigt das Kind Interesse die Toilette zu benutzen, findet in Absprache mit den Eltern und parallel zu den häuslichen Gewohnheiten die Sauberkeitserziehung statt. Hierbei haben die Großen der Familiengruppe eine wichtige Vorbildfunktion. Unsere an die Größe der Kinder angepassten Toiletten sorgen für Wohlfühlen und Angstfreiheit.

Die Eltern sollten unbedingt an praktische Kleidung denken, die das Kind möglichst selbständig Händeln kann. Hosen oder Röcke mit Gummizug oder Strumpfhosen/Leggins sind während dieser Zeit die richtige Wahl! So fördern die Eltern das Erfolgserlebnis ihres Kindes!

 

Essen

Von den päd. Fachkräften oder älteren Kindern begleitetes Essen und Trinken der Jüngsten bis hin zum freien, selbständigen Vespern der Ältesten entwickelt sich in der Familiengruppe die Esskultur anhand des Entwicklungsstandes und individuellen Bedürfnissen des Kindes.

 Durch eine harmonische Gestaltung der Mahlzeiten wird während des Tages eine Gemeinschaftssituation geschaffen, die Raum und Zeit lässt für die bewusste Wahrnehmung der Gruppe. Hierbei werden Schritt für Schritt das selbständige Herrichten des mitgebrachten Vespers, das Essen, sowie das Aufräumen des eigenen Essplatzes, eingeübt.

 

Schlafen/zur Ruhe kommen

Je jünger ein Kind ist, desto größer ist in der Regel der Schlafbedarf. Ein Vormittag in der Kita kann mitunter sehr fordernd und anstrengend sein. Deshalb findet nach dem Mittagessen eine bedarfsorientierte Schlafens- und/ oder ruhige Lesezeit statt. Sollte ein Kind in seiner Anfangszeit ein anderes Schlafbedürfnis haben, wird versucht, dem Kind dieses zu ermöglichen. Kleinkinder sollten bereits fähig sein, im Liegen (unabhängig vom Stillen und Getragen werden) einzuschlafen.